19.05.2011, Züritipp

Die Züri-Macher: Kazu Huggler

Designerin: Kazu Huggler (41) ist in Japan geboren und kam mit elf Jahren in die Schweiz. In Tokio studierte sie japanische Kunstgeschichte und Ästhetik. In Zürich gründete sie 2002 ihr Modelabel Kazu. Ihre Kleider und Accessoires werden im Atelier am Hottingerplatz entworfen und verkauft. 

Von Stephanie Rebonati
Foto: Anja Schori

Was liegt zuoberst auf Ihrem Nachttisch?
Mangas von Osamu Tesuka. Die Fantasiewelt, die aktuelle Themen der japanischen Gesellschaft behandelt, entspannt mich. So bleibe ich sprachlich und thematisch mit Japan verbunden.

Was ist Ihre liebste Kindheitserinnerung?
Ich bin inmitten von Tokio aufgewachsen. Ich liebte es, abends mit dem Auto durch die Stadt zu fahren. Da waren viele Lichter und Leute, ein Knistern lag in der Luft.

Worin unterscheiden sich der japanische und der Schweizer Stil?
Die Japaner spielen gerne mit Formen und Far- ben, so ehren sie die Schönheit. Der Schweizer Sinn für Ästhetik ist praktischer, weniger verspielt. Hier muss Mode eine Vielzahl von Funktionen erfüllen, gut aussehen genügt nicht.

Wie gehen Sie mit der Oberflächlichkeit der Modewelt um?
Mode ist nicht oberflächlich, sondern vergänglich. Ich akzeptiere das.

Können Sie sich eine reine Frauenwelt vorstellen?
Ich kann mir eine Arbeitswelt vorstellen, die nur aus Frauen besteht. Ohne das gezielt ausgewählt zu haben, sind mein Team, meine Kundschaft und meine Lieferanten fast alle weiblich. Bei der Arbeit fehlen mir die Männer nicht, im Privatleben brauche ich den Gegensatz.

Welche Hoffnung haben Sie nie aufgegeben?
Dass es sich lohnt, sich anzustrengen.

Wofür?
Das weiss ich noch nicht. Vielleicht ist es der Sinn des Lebens, herauszufinden, wofür ich mich anstrenge.

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