15.09.2011, Züritipp

Die Züri-Macher: Sigrid Engi

Übermutter: Sigrid Engi-van Waterschoot (56) ist seit 2009 Präsidentin des Gemeinnützigen Frauenvereins Zürich, der in der Stadt Zürich 1000 Kinder in elf Kitas und in Tagesfamilien betreut. Engi studierte in Belgien Volkswirtschaft und lebt seit 1975 mit ihrer Familie in Zürich. 

Von Stephanie Rebonati
Foto: Filipa Peixeiro

Als Präsidentin des Gemeinnützigen Frauenvereins Zürich (GFZ) setzen Sie sich für Kinder ein.
Wie lautet Ihr ultimativer Erziehungstipp?
Den gibt es nicht.

Warum?
Man muss jedes Kind in seiner Eigenheit fördern. So wird es zu einem selbstbewussten und geerdeten Menschen.

Warum sind Sie ehrenamtlich für den GFZ tätig?
In Belgien, wo ich aufgewachsen bin, ist organisierte Kinderbetreuung eine Selbstverständlichkeit. Als ich in die Schweiz kam, fehlte dieses Angebot, und mein beruflicher Werdegang kam ins Stocken. Ich möchte dies für meine Töchter und die erwerbstätigen Mütter von heute ändern.

Was ist das Hauptproblem?
Familien stehen immer noch vor der Entscheidung: Karriere oder Kind? Meiner Meinung nach geht aber auch beides.

Wo gibt es noch Handlungsbedarf?
Auf politischer Ebene müsste mehr geschehen. Die Schweiz hat aber eine Vorreiterrolle bezüglich Teilzeitstellen. Besonders Zürich ist dank des multikulturellen Charakters sehr gut organisiert.

Sind berufstätige Mütter schlechte Mamis?
Das Wort Rabenmutter gibt es nur in der deutschen Sprache. Es geht nicht um die Zeit, die man mit einem Kind verbringt, sondern um die Qualität. Es gibt auch Mütter, die den ganzen Tag zu Hause sind und ihre Kinder vernachlässigen.

Was beglückt Sie als Mutter?
Dass meine drei Kinder eigenständige Persönlichkeiten sind, die nun am Ende ihrer Ausbildung stehen. Ich kann sie beruhigt weiterziehen lassen.

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